Die Schärfe der Chillie
Im Gegensatz zu den Geschmacksrichtungen salzig, bitter, süß, sauer und umami ist Schärfe kein Geschmack, sondern eine Reaktion auf den Inhaltstoff der Capsaicin, der in Chillies in unterschiedlichem Anteil enthalten ist.
Der Körper interpretiert diesen als Hitze. Deshalb reagiert der Körper auch mit den gleichen Mechanismen wie bei der gewöhnlichen Hitzeeinwirkung: die Körpertemperatur wird regluliert, z. B. durch Schweißausbrüche. Ferner wird bei extremer Hitze - sprich Schärfe - dem Körper "Schmerz" als Gefahrinformation signalisiert. So wie das normale Hitzeempfinden kann auch das Ertragen von Schärfe auch "trainiert" werden: wer oft genug scharf isst, der wird die Schärfe immer weniger wahrnehmen.
Aber Vorsicht: der Körper kann bei extremer Schärfe auch mit Ohnmacht reagieren.
Wie bei allem gilt: die Menge macht's. Also bitte nie übertreiben!
Info zum Schärfegrad:
Diese Schärfeeinheit wurde übrigens von dem Pharmakologen Wilbur Scoville schon im Jahre 1912 eingeführt. Zur Messung der Schärfe in "Scoville-Units" werden alkoholische Chiliauszüge so lange in gesüßtem Wasser verdünnt, bis keine Schärfe mehr auf der Zunge spürbar ist. Bei den Habaneros müsste somit auf 1 g Chilipulver 200.000g (200 Liter) gesüßtes Wasser zugefügt werden, damit eine "normale" Zunge keine Schärfe mehr erkennt. (Heutzutage wird die Scoville-Einheit errechnet nach dem Gehalt an Capsaicin, da die genannte Methode wohl nicht gerade objektiv sein kann und in Mexiko zu anderen Ergebnissen führen würde wie hier in Europa). Manchmal wird auch noch die Schärfe in einer Einheit von 1 bis 10 eingeteilt, dies ist aber weniger aussagekräftig wie die Scoville-Einheiten, die aus dem Capaicingehalt errechnet werden.